Letztes Jahr im Frühling stolperte ich in einem Supermarkt über eine herabgesetzte Packung verschrumpelter Bio-Topinambur. Für 50 Cent konnte ich die da schlecht liegen lassen und vergrub die fünf Knollen stattdessen auf dem Fruitlands-Acker.
Die Topis keimten alle und wuchsen zu hochschießenden Pflanzen heran, bis sie eine nach der anderen umkippten. Es war dann am 2. Oktober, als wir zu dritt auf der Bank am Acker saßen und alle plötzlich ein lautes Knuspern vernahmen. Canela sprang auf und ging der Sache auf den Grund. Jemand aß unsere Topinamburknollen! Zusammen mit David buddelte sie in der Erde herum und ein langer Mäusegang wurde freigelegt, der genau unter den Topinamburpflanzen entlangführte. Sie hatten zwar noch nicht geblüht, trotzdem entschlossen wir uns zur Spontanernte, um weiteren Schaden abzuwenden. Erfreulicherweise hatten die Mäuse noch nicht alles gegessen und es blieb für uns Menschen noch eine gute Menge übrig.
Die Knollen waren trotz des relativ frühen Erntezeitpunktes schon richtig groß, schön glatt, prall und gesund. Nicht schlecht für ein armseliges Supermarktschnäppchen!
Im Vorjahr war der Topinamburertrag gleich Null, jedenfalls für uns Menschen. Alle Knollen waren damals von kleinen weißen unterirdisch lebenden Maden durchfressen. Schön, dass wir dieses Mal mehr Glück hatten.
Übrigens habe ich bereits schon vor einigen Jahren einen Blogbeitrag über Topinambur auf meinem privaten Blog Penniless Traveller geschrieben, der einer der meistgelesensten Artikel auf der Website ist (warum auch immer).
Fun fact: Topinambur sind Bestandteil des mit Abstand allerleckersten Gerichts auf der Welt, das ich jemals gegessen habe. Nämlich als frittiertes Knuspertopping auf Tagliatelle mit Shi-taake, Rotkohl, Zwiebeln, Blumenkohl, Tahoonkresse, Knoblauch, Minze, Sojasahne, Sojabutter, Zitronensaft und Trüffelöl. Göttlich, sag ich euch, göttlich! Der Laden heißt „Meatless District“ und befindet sich in Amsterdam. In case you were wondering.