Neulich spielte Canela wieder einmal mit einem erbeuteten Tier. Bei unseren Reisen durch die Mittelmeerländer fängt sie am liebsten Eidechsen und auf Fruitlands fielen ihr schon einige Mäuse zum Opfer. Aber was sie da diesmal zwischen den Pfoten hatte, hat uns wirklich überrascht:
Eine Ringelnatter! Und zwar eine winzig kleine, wie auf dem Foto im Vergleich zu den Grashalmen zu erkennen ist.
Wir haben das zarte Tierchen aus den Klauen unseres Fellködels (hey, jede Katze braucht mindestens einen Spitznamen!) gerettet und in Sicherheit gebracht. Dann haben wir uns gefragt, seit wann und warum sich Schlangen auf unserem Grundstück angesiedelt haben. Das ist die erste, der wir hier begegnet sind. Sie leben an stehenden Gewässern. Ob es mit dem Teich zu tun hat, den David erst vor Kurzem angelegt hat?
Für uns ist es ein großes Kompliment, diese Spezies hier bei uns begrüßen zu dürfen. Wir sind hier ja sowieso nur zu Gast. Eigentlich gehört das Grundstück doch den vielen Vogelarten, darunter etlichen Raubvögeln, Schwalben, Amseln, Buntspechten und Meisen, den Fledermäusen und Feldmäusen, Libellen, Füchsen, Schnecken und Schnegeln, Spinnen, Mücken, Fliegen, Schnaken, Bienen, Hummeln, Heuschrecken, Raupen und Schmetterlingen, diversen schwarzen, roten und rotschwarzen Käfersorten, Kellerasseln, Ohrkneifern, Nematoden, Regen- und Kompostwürmern, tonnenweise weiteren miskroskopisch kleinen Kleinstlebewesen im Makrokosmos unseres giftfreien Wiesen- und Ackerbodens, einem unüberschaubaren Netzwerk von Katzen, außerdem Igeln, Kröten und nicht zu vergessen den Hühnern, die jeden Tag durch ihren Durchgang unterm Zaun vom Nachbargrundstück zu uns rüberkommen und begeistert durch unsere Wildnis staksen. Und nun also auch Schlangen.
Übrigens: Jedes Mal, wenn Menschen uns kennenlernen und erfahren, dass wir einen Bauernhof besitzen, kommt stets als allererstes und mit einem kindlichen aufgeregtem Glitzern in den Augen immer die selbe Frage: „Mit TIEREN?“
„Nein,“antworten wir dann immer, „keine Tiere.“