Es hört einfach nicht auf. Wir werden von Kartoffeln überrollt. In der dritten Fuhre rodeten wir zwei weitere neue, aufregende Kartoffelsorten und heimsten den bisherigen Rekordertrag ein!
Es gab noch einmal zwei mittelfrühe Sorten auf unserem Acker, welche seit Ende August mit brav zusammengekrumpelten, knochentrockenen Laubresten darauf warteten, von uns gerodet zu werden. Wie immer waren wir total gespannt darauf, was wir diesmal aus der Erde holen würden. Am 13. September machten wir uns schließlich ans Werk.
Als erstes widmeten wir uns „Linda“. Linda ist ja relativ bekannt und sorgte auch schon für Furore, als sie kurz davor war, ihre Sortenzulassung zu verlieren. Glücklicherweise wurde sie von einer Initiative gerettet, sodass wir nun auch in den Genuss eigener Lindas vom heimischen Acker kommen dürfen. Ihr Aussehen ist ziemlich unspektakulär: gelb, oval/rund und mittelgroß, wie jede gewöhnliche Supermarktkartoffel. Der Ertrag war aber echt gut und wir sind zufrieden mit der Ausbeute.
Die zweite Kartoffelsorte war die „Otolia“, über die ich im Internet las, dass ihre Früchte „leider“ in 47% der Fälle Übergröße haben. Leider? Leider geil! Wir konnten unseren Augen kaum trauen, als wir mit Grabegabel und Händen beherzt im Otolia-Beet wühlten und kiloweise die prächstigsten Knollen hervorholten. Die Otolia ist — größentechnisch gesehen — die perfekte Ofenkartoffel. Und als genau diese landet sie dann auch bei uns auf dem Teller; schön mit gerösteten veganen BBQ-Strips, Petersilie aus dem eigenen Garten und veganem Vrischkäse und selbstgemachtem Sojajoghurt-Zaziki mit frischgeerntetem Erdnussrukola und Tomaten on the side.
Wie auch bei den restlichen Sorten unseres Tartuffli-Anbautestsets gab es ursprünglich jeweils 7 – 8 Pflanzkartoffeln. Unglaublich, was uns diese handvoll Knollen diesmal für Erntemengen bescherte: Die Linda brachte schöne 11,8 Kilo, die Otolia sogar sagenhafte 16 Kilo auf die Waage!! Das freut uns sehr, denn auch geschmacklich ist die Sorte mit den feisten XXL-Wonneproppen der Renner!
Wie auf dem folgenden Foto zu erkennen ist, ist unser Kartoffelkeller mittlerweile gutgefüllt. Aus Mäusegründen lagern wir unsere Kartoffelstiegen auf einem Regal unter der Zimmerdecke. Die lustige Zombie-Hand in gütig segnender Geste ist übrigens ein Handschuh auf einer gefährlich in den Raum ragenden Metallstange, damit eins sich an ihr nicht den Kopf stößt.
Es sieht ganz so aus, als könnten wir uns diesen Herbst und Winter bis weit ins Frühjahr hinein locker zu 100% mit Kartoffeln selbst versorgen. Freu!